Mai 2011 - Tour an die Mosel

Mit der Ape an die Mosel

Donnerstag, 26.05.2011


Endlich ist es soweit, die Tour mit meiner Ape in die Eifel steht in den Startlöchern. Ich habe alles in den Schränken untergebracht, was ich meinte brauchen zu können in den nächsten Tagen. Obwohl ich so viel mitgenommen habe; wahrscheinlich sowieso viel zu viel, sieht der Kasten der Ape richtig ordentlich aus. Nichts liegt in Taschen oder Tüten irgendwo herum und muss ständig von eine Ecke in die andere geschoben werden. Ich bin mächtig zufrieden mit dem Ausbau.

Eben noch das Ziel ins Navi eingeben, Tachostand der Abfahrt fotografieren - es kann losgehen. Die Ape hat bei Beginn meiner Tour, 09:30 Uhr, 1265 km gelaufen. Sie ist also gerade eingefahren. Ich werde, wie ich es bisher immer bei Touren gemacht habe, die Autobahn meiden. Die Ape darf zwar auf die Autobahn, ich habe aber kein Interesse daran Leitplanken zu zählen, ganz abgesehen von der enormen Reisegeschwindigkeit, die ich haben werde. Mit 45 – 50 km/h über eine Autobahn zu brettern kann leicht in die Hose gehen.


 

Nichts ist schöner als durch Felder, Wälder und Wiesen zu fahren, Dörfer zu durchfahren deren Namen man noch nie gehört hat und die manchmal wirklich nur aus einer Kirche, einer Kneipe, einem kleinen Laden und 20 Häusern bestehen. Und dass ich davon wieder jede Menge genießen werde, das weiß ich ja von den zurückliegenden Touren.

Keine der bisher gemachten Touren verlief gleich. Es wäre ja langweilig und ungeschickt immer die gleiche Strecke zu fahren. Zwischendurch bin ich bisher immer von der im Navi angezeigten Strecke abgewichen und kam dadurch ständig durch neue Gegenden. Die kürzeste Zeit, die ich bisher für die Fahrt von zu Hause nach Cochem brauchte, waren 5,5 Stunden. Ich bin aber auch schon 8 Stunden gefahren...

Mir macht es absolut nichts aus zig Stunden mit der Ape durch die Gegend zu fahren, um dann irgendwann ans Ziel zu kommen. Für mich beginnt die Erholung nicht am Zielort, sondern mit dem Starten des Motors zu Hause.

Die Tour beginnt...

Mein Navi führt mich wie immer, zuerst in Richtung Dinslaken, dann nach Duisburg-Walsum, von dort Duisburg-Marxloh. Gerade in Marxloh angekommen – Sch****, was vergessen. Sind ja erst 15 Kilometer, also umdrehen. Wieder nach Hause, das Vergessene eingepackt und beim Stehen an der roten Ampel, 100 Meter von zu Hause weg, kam der Entschluss - ich fahre heute mal von Anfang an eine andere Strecke.

Wenn ich etwas plane, heißt das nicht, dass es auch so zu Ende geführt wird. Das trifft für alles zu. Ich bin da recht flexibel bei den Ausführungen. Das Ergebnis war bisher aber immer, dass es am Ende besser wurde als anfangs gedacht und ich mit dem umgeplanten Resultat immer zufriedener war als mit der ursprünglichen Idee. Also wird das heute auch so gemacht. Ich fahre eine andere Strecke von Anfang an. Ich fahre über Wesel. Die Fahrt wird dadurch zwar länger dauern, macht aber nichts.

Schon kurz nach der Abfahrt, in Richtung Wesel, zeigt sich mir die neue Rheinbrücke. Ein tolles Bauwerk mit einer Brückenzuglänge von 772,54 Metern.

 

Kosten für sie waren schlappe 44 Millionen Euro. Wer mehr über diese gigantische und optisch sehr ansprechende Rheinbrücke lesen möchte: Rheinbrücke.

  Der Pylon dieses, von der Bauart her „Schrägseilbrücke“ genannten Bauwerks, hat eine Höhe von 130 Metern.





Hier noch mal ein Blick auf die Rheinbrücke von Wesel-Büderich aus. Schon faszinierend, wie sich dieses hohe Bauwerk in die Landschaft integriert.

 

Vorbei geht es an der „Esco“ in Rheinberg-Borth, dem ansässigen Salzwerk.

 

An der B 57 in Rheinberg fällt mein Blick auf die dort in großer Anzahl stehenden Windräder...

 

... sowie auf die Steag in Voerde, dem Steinkohlekraftwerk.

Vor Moers biege ich dann Richtung Duisburg-Baerl ab und mache zwei Fotos der dortigen Rheinbrücke. Ein mal ohne...

  ...und ein mal mit der parallel verlaufenden „Haus-Knipp-Eisenbahnbrücke“.

In Duisburg fahre ich an dem Vereinsheim der Motorradgruppe „Bandidos“ vorbei, welches schon allein durch seine Farbgebung recht auffällig ist.

 

Gegen 11.00 Uhr bin ich dann in Düsseldorf.

 

Zwischen Düsseldorf und Neuss kommt dann plötzlich richtiger Sturm auf. Zu sehen an den Bäumen, deren Kronen sich ganz schön biegen.

 

In der Ecke Zülpich geht dann so richtig die Post ab.

 

Teilweise ist die Luft voll mit Staub, wie auf dem Foto gut zu erkennen ist.

Kurz nach Zülpich, kurz vor Iversheim, hört der Wind genauso plötzlich auf wie er aufkam und die Landschaft zeigte sich wieder in der Sonne.

In Iversheim mache ich Rast an der dortigen „Römischen Kalkbrennerei“.

 

Ich schaue mir diese kleine Anlage näher an. Schade, dass sie geschlossen ist.





Nach der kleinen Besichtigung, soweit sie mir möglich ist, kommt dann doch der Hunger durch. Ich mache mir einfach ein Glas Böckwürstchen auf und verleibe sie mir ein. Warm machen ist unnötig, sie schmecken auch so.

 

Nach der Pause geht es weiter durch wunderschöne Landschaften in Richtung Cochem. Ich notiere nicht die Namen der Orte, sondern lasse die Gegend bei 40 km/h auf mich einwirken und schieße Fotos. Des Weiteren filme ich während der Fahrt sehr viel mit der Digi. Das führt dann letztendlich dazu, dass ich zwangsweise eine Pause einlegen muss. Den Akku an der 12 Volt-Steckdose aufladen und auch die 4 GB Karte mit Foto- und Filmmaterial auf den Laptop ziehen.



Und hier mein persönlicher Geschwindigkeitsrekord. Bergab und im Standgas:


Gegen 16:30 Uhr komme ich in Cochem an. Mit Pausen bin ich also etwa 7 Stunden unterwegs gewesen, um ans Ziel zu kommen. Da ich heute nichts mehr vorhabe, weil in dieser Gegend sowieso abends nicht mehr so viel los ist, gehe ich einfach ein bisschen durch Cochem.

Cochem ist ein schönes, kleines Städtchen mit sehr interessanter Architektur. Man entdeckt immer wieder Neues.



Wie niedrig der Wasserstand zur Zeit in der Mosel ist, kann man an den folgenden Fotos gut erkennen.




Gegen Abend, es ist gerade mal gegen 19:30 Uhr, merke ich dann doch die Anstrengung der Fahrt. So langsam fallen mir die Augen zu. Es geht also nun darum zu überlegen, wo ich heute Nacht parken könnte, um ungestört schlafen zu können. Mir fällt ein Parkplatz in dem Dorf "Alf" ein und ich hoffe auf einen der hinteren Parkplätze, damit ich morgens nicht vom Frühverkehr geweckt werde. Ich fahre dorthin. Die Strecke von Cochem bis dahin beträgt etwa 20 Kilometer und führt die ganze Zeit an der kurvenreichen Mosel entlang.





Zwischen dem großen Baum und der Pizzeria liegt der angedachte Parkplatz und ich habe das große Glück den in der hintersten Ecke gelegen Parkplatz zu ergattern.





Bevor ich mich auf´s Ohr lege, mache ich mir das Abendessen. Ich habe dazu provisorisch den unteren Teil der Heckklappe mittels Band an einen Haken am Schrank befestigt, damit die Klappe in waagerechter Position ist. Hierauf lege ich ein Brett und habe so einen schön großen Tisch, auf dem ich das Wasser für den Cappuccino kochen und an dem ich essen kann. Wie gesagt, es handelt sich noch um ein Provisorium, welches aber in die Realität umgesetzt werden wird. Die Idee, so einen praktischen Tisch zu haben um im Freien essen zu können, stellt sich als sehr praktisch heraus.

Ein Blick von hinten in den Kasten mit der noch nicht aufgeblasenen Luftmatratze. Den Strom für die Pumpe nehme ich von einer im Schrank eingebauten 12 Volt Steckdose. Ursprünglich war diese Stromquelle die Innenbeleuchtung des Kastens. Das brauche ich aber nicht, da ich im Kasten drei batteriebetriebene LED-Lampen verbaut habe.


Freitag, 27.05.2011

Gegen 04:30 Uhr werde ich wach. Ich habe wunderbar geschlafen. Nicht ein mal bin ich wach geworden zwischendurch, weil es beispielsweise unbequem war, Geräusche in den Kasten drangen o.ä..

Durch die Isolierung und Auskleidung ist der Kasten derart gedämmt, dass Geräusche von außen nur ganz minimal wahrzunehmen sind. Die Idee mit den Belüftungslöchern klappt auch wunderbar. Obwohl ich die Heckklappe ganz zugemacht und von innen verriegelt habe, so dass man sie von außen nicht öffnen kann, ist sie trotzdem nicht „luftdicht“. Ich hatte direkt nach dem Kauf schon das untere Gummi der oberen Klappe entfernt. Zum Einen lässt sie sich so erheblich leichter schließen und zum Anderen ist nun an dieser Stelle ein etwa 2 Millimeter großer Spalt zur unteren Klappe, so dass dort nun ein wenig Licht hineinkommt und somit auch Sauerstoff. Wasser kann trotzdem nicht eindringen, da die obere Klappe bekannterweise die untere überlappt.

Zum Frühstücken möchte ich zum Heinrich-Raulwing-Platz fahren, der oberhalb von St.Aldegund liegt. Ein sehr schönes Plätzchen ganz oben auf dem Berg, von Wald umgeben mit einer ganz tollen Aussicht auf St.Aldegund und der vorbeifließenden Mosel. Eben noch den Schlafsack zusammenrollen, die Luft aus der Matratze mittels Pumpe absaugen und alles im dafür vorgesehenen Regal verstauen. Ich mache mich auf den Weg.

Die Strecke dorthin führt mich durch die Weinberge oberhalb St.Aldegund. Da zu der Uhrzeit noch gar nichts los ist, bin ich ganz allein unterwegs. Auf dem Weg nach oben flüchten direkt vor mir ein paar Hasen und Rehe in den Wald. Leider habe ich die Kamera nicht bereit. Wäre ein schöner Film geworden.

Es ist immer wieder schön so mitten in der Natur zu sein und teilhaben dürfen an deren Schauspiel. Ich fahre gemütlich im 2. Gang nach oben und wundere mich schon ein bisschen über die vielen langen und dicken Kabel und blauen Rohre, die zwischendurch am Wegesrand liegen. Scheinbar soll hier etwas verbaut werden. Ich komm zur Abzweigung zum Platz und schieß erst mal ein Foto.

Ich biege in den Weg ein und nach der nächsten Kurve ist direkt Schluss. Ein Lkw und Bagger versperren mir die Zufahrt.

 

Was nun ? Zu Fuß dorthin gehen ? Es sind etwa nur 300 Meter. Von der Strecke nicht viel, aber die Ape hier allein mitten im Wald stehen lassen und das ganze Gepäck mitschleppen ? Die Idee verwerfe ich sofort. Die Durchführung ist zwar ohne Weiteres machbar, aber eventuell stehen dann bei der Rückkehr vom Platz hier mindestens zwei Api. Man weiß ja nie, wer und was sich hier so rumtreiben und auf welche Ideen auch immer kommen könnte.

Ich fahre also weiter nach oben in der Hoffnung, dort ein schönes Plätzchen zum Waschen und Frühstücken zu finden. Der Weg führt mich nun durch völliges Waldgebiet.

 

An einer Abzweigung könnte ich mich nun entscheiden in welche Richtung St.Aldegund nun wirklich liegt.

 

Aber, und das ist nun sehr interessant für mich - es muss noch einen anderen Weg zum Heinrich-Raulwing-Platz geben. Ich bin da zwar ein bisschen erstaunt drüber, weil mir das völlig unbekannt ist - aber gut. Man lernt ja nie aus. Das Schild zeigt nämlich in die genau entgegengesetzte Richtung aus der ich gerade komm. Ich hoffe nur, dass es kein Fußweg ist. Der einzig bekannte führt nämlich von St.Aldegund aus direkt da hin. Und an diesem Abzweig kam ich ja beim nach oben Fahren vorbei. Also ist Suchen angesagt, ich will unbedingt dahin.

Auf dem weiteren Weg zum Platz habe ich leider nur ein Foto gemacht, der Rest wurde gefilmt, was ich hier nicht zeigen kann.

Resultat der Suche - ich habe diesen weiteren Weg gefunden. Er war noch bis zu meinem letzten Aufenthalt dort oben, was schon eine Weile zurückliegt, mittels Zaun versperrt. Daher kannte ich ihn nicht.

Nach einem Bad alter Sitte kann ich nun endlich meinen Kocher auspacken, das Wasser für den Kaffee bereiten und in Ruhe frühstücken. Ich bin dazu rückwärts an eine Bank gefahren und habe meinem provisorischen Tisch aufgebaut.

 

Ganz allein bin ich nun dort oben. Hier und da raschelt es im Wald von irgendwelchen Tieren  und die Vögel singen ihre Lieder. Ansonsten - keine Geräusche, nur die der Natur selbst. Ein unheimlich geiles Erlebnis.

Zwei Fotos des Platzes, der oft für Veranstaltungen, wie Geburtstage o.ä. genutzt wird und auf dem man sehr gut feiern kann, da man wirklich absolut niemanden stört.

 

Nach dem Frühstück ist die Spülmaschine lediglich eine Spülschüssel. Aber es macht Spaß.

 

Hier noch ein Blick auf St.Aldegund von oben.

 

Nachdem ich in Ruhe zu Ende gefrühstückt und alles gespült habe, hänge ich die Stange für die Arretierung der Abdeckung der Motor-Serviceklappe auf und daran die Handtücher. Passende Wäscheklammern dazu habe ich im Campingzubehör gekauft. So können diese Dinge nun während der Fahrt schön trocknen.

 

Ich fahre noch ein wenig oben auf dem Berg herum, bevor ich zum Einkaufszentrum nach Zell möchte, um mir dort noch ein paar Kleinigkeiten zu besorgen.




In Zell kaufe ich ein paar notwendige Dinge ein und mache mich dann auf den Weg nach Kaisersesch. Dort werde ich einem Forumsmitglied einen kurzen Besuch abstatten. Da es aber noch früh am Tag ist, schau ich mir das kleine Städtchen an und trinke in einer Bäckerei einen Kaffee.







 

Beim Herumfahren sehe ich ein Hinweisschild zu einem Römerturm.



 

Ich fahre den kleinen Berg dort hinauf und besichtige ihn. Er ist jetzt nicht so das unheimlich Sehenswerte, aber trotzdem nicht uninteressant.

 

Von der Anhöhe hat man einen schönen Blick auf die Stadt Kaisersesch.

Nachdem ich den Ort verlasse sehe ich, dass in einiger Entfernung ein Windrad aufgestellt wird und man gerade dabei ist den hinteren Teil mittels Kran nach oben zu befördern, um es an der Rückseite des Windrads zu befestigen. Es ist sehr interessant zuzusehen wie langsam und vorsichtig dieses große Teil mit dem Kran nach oben geschafft wird. Ich verweile bestimmt eine ganze Stunde und sehe mir das Schauspiel angesehen.

Ich fahre noch ein bisschen umher und finde in einem Wald eine schöne Stelle für eine kleine Kaffeepause. Also den Kocher raus, Wasser in den Topf, das Ganze auf die Straße gestellt und rein mit dem löslichen Zeugs. So unterwegs kann man das ganz gut trinken, schmeckt auch einigermaßen. Zu Hause aber würde ich so was nie runterkriegen. Eignet sich mehr um Blumen zu düngen, als dass man es trinkt.



 

Ich besuche anschließend den weiteren Ape-Freund, der auch Mitglied im Forum ist und wir führen bei einer Tasse Kaffee ein nettes und lockeres Gespräch. Thema ist natürlich Ape.

Im Anschluss an diesen Besuch lasse ich den Tag in der Form ausklingen, indem ich nochmals nach Cochem fahre, da ich dort noch ein bisschen shoppen möchte.











Samstag, 28.05.2011

Nachdem ich aufgestanden und gefrühstückt habe, mache ich mich auf den Weg zu einer Ruine, die ich mir schon des Öfteren angeschaut habe wenn ich dort war, die aber immer wieder faszinierend ist. Um sie herum gibt es so einige Spukgeschichten, die man glauben kann oder auch nicht.

Auf dem Weg dorthin begegnen mir nicht viele Autos, da es noch ziemlich früh am Tag ist.



An der Ruine angekommen, stell ich meine Ape ab und schau mir das Gemäuer erneut von außen und innen an. Obwohl ich dieses Ding schon Ewigkeiten kenne und öfters angeschaut habe, da wir unseren Wein schon seit über 20 Jahren an der Mosel kaufen und demzufolge regelmäßig hier sind, hat sich diese Ruine in der gesamten Zeit nicht verändert. Vielleicht ist ja etwas an ihrer Geschichte dran und dort leben wirklich noch irgendwelche Geister...










 

Mein nächstes Ziel soll Traben-Tarbach sein. Auf der Fahrt dorthin fahre ich an der Ruine „Kloster Stuben“ vorbei, die aber auf der anderen Moselseite liegt. Der weitere Weg führt mich an Zell vorbei und ich wechsel hier die Moselseite, um auf der anderen weiter zu fahren.


Dazu benutze ich die schöne Brücke in Zell, auf der oben die Züge und unten der restliche Verkehr fährt.

Zell selbst liegt auch noch größtenteils in den Betten.




Ich fahre aber nicht direkt durch, sondern verweile mal hier, mal dort, um mir so einige Dinge anzuschauen. Kurz vor Enkirch ist es schon Mittagszeit und ich beschließe, bevor ich nach Traben-Trarbach fahre, etwas zu essen. Ich halte dazu an einer Sitzgelegenheit für Spaziergänger, parke dort meine Ape, hole alles Erforderliche zum Bereiten des Essens aus den Schränken und fang an zu brutzeln.

 

Da die Sonne hoch am Himmel steht und es schön warm ist, kann ich meine Handtücher von ihr trocknen lassen, indem ich diese mit Wäscheklammern an der Regenrinne der Ape aufhänge.

Auf Grund dessen, dass die Mosel zur Zeit einen sehr geringen Wasserstand hat, kommen an einigen Stellen kleine Inseln zum Vorschein, auf der Enten und Vögel verweilen. Auch in Enkirch ist gerade so eine Stelle. Hier tummeln sich einige Fischreiher, Komorane und Enten. Die Theorie, dass man, wenn man einen Teich in seinem Garten hat, sollte man dort einen Plastik-Fischreiher hinstellen, damit ein echter den Teich nicht leer futtert, ist also völliger Unfug. Hier in der Natur kann man sehen, dass sie keine Einzelgänger sind, die den Kontakt zu anderen vermeiden oder sich durch den Aufenthalt eines anderen Artgenossen abschrecken lassen.


Nach der Mahlzeit geht es nun nach Traben-Trarbach. Ich schau mir das Städtchen an und setze mich in eine Eisdiele.

Nachdem ich dort genug gesehen habe, fahre ich durch Kröv...

...weiter nach Bernkastel-Kues.

Hier gehe ich durch die Stadt, schau mir die Geschäfte, interessanten Häuser und die Leute an und kaufe mir noch eine weitere Weinrebe für unseren Garten.


















Am späten Nachmittag habe ich die Idee, etwas zu grillen. Einen Einweggrill habe ich von zu Hause mitgenommen. Ich kaufe lediglich Fleisch und wo kann man besser allein sein und die Ruhe genießen beim Grillen ? Auf dem Heinrich-Raulwing-Platz ! Ich fahre also zurück und mit dem mir nun bekannten Waldweg dort oben hin.

 

Nach dem Essen fahre ich zur Ruine „Kloster Stuben“, schau sie mir an und mache, sie im Hintergrund, ein paar schöne Fotos meiner Ape.



 

Sonntag, 29.05.2011

Heute ist der Tag, an dem ich wieder nach Hause fahren werde. Geschlafen habe ich wieder in Alf. Dort lässt es sich sehr gut übernachten. Der meiste Verkehr biegt im dortigen Kreisverkehr in Richtung Zell ab. Die Straße, an der „mein“ Parkplatz liegt, führt nach Bad Bertrich und in diese Richtung scheinen morgens nicht ganz so viele unterwegs zu sein.

Auf der Fahrt nach Cochem liegt bei Bremm an der Straße ein ganz nettes Plätzchen. Dort fahre ich hin, um zu frühstücken.

 

Genau an der Stelle an der ich sitze, führt ein Wanderweg in den Weinberg, der der steilste Europas ist. Auf einer Tafel ist zu lesen, dass die Wanderung alpinen Charakter hat und nicht für Ungeübte geeignet sei. Irgendwann muss ich dort mit meiner Frau hin und diesen Weg gehen. Sie geht ja auch gern wandern und ist so ein Naturmensch wie ich.

Nach dem Frühstück mache ich mich gegen 09:30 Uhr auf den Heimweg. Oberhalb von Cochem fahre ich noch mal einen Parkplatz an und schau mir die Stadt bei einer selbstgebrühten Tasse Kaffee ein letztes Mal von oben an.

Gegen Mittag schlägt der Tacho auf den Kilometerstand von 2000 um. Ich habe bisher also 735 Kilometer hinter mir und noch einige vor mir.


Unterwegs mache ich ein paar Schnappschüsse der Strecke die ich fahre.







 

Das Ahrtal ist an diesem Sonntag gesperrt; „Autofreier Sonntag“. Ich darf es also großzügig umfahren.

 

Umgeleitet wird die eigentliche Strecke über die L 115. Nur, mein Navi zeigt die gar nicht an. Ist also mal wieder eine Umleitung von Ortskundigen für Ortskundige. Kartenmaterial wie früher wäre jetzt nicht schlecht, habe ich aber nicht an Bord.

Also fahre ich in die Richtung von der ich glaube, dass es die richtige ist. Das Ende der Streckensuche ist, dass mich mein Orientierungssinn nicht im Stich lässt und ich den richtigen Weg finde. Man muss sich nicht vorstellen, dass es dort so ist wie in einer Stadt, man biegt einfach ab und das Navi zeigt die neue Strecke an. Beim Benutzen des Navi komme ich immer wieder auf die eigentliche Strecke zurück. Da ich nicht auf die Navi-Tante höre, sondern einfach mal ein oder zwei Straßen von der angesagten Strecke abweiche, komme ich entweder in eine Straße die dann einfach in einen Feldweg endet oder ich fahre in einem Dorf im Kreis herum, um dann wieder da zu landen wo ich reinfuhr.

Ich schalte das Navi ab und fahre nach meiner Nase. An einem Waldstück, dessen Straße aber gerade in einer sehr lang gezogenen Linkskurve liegt, sehe ich linksseitig einen richtig hohen Ameisenhügel. Den möchte ich mir unbedingt aus der Nähe betrachten. Nur - einfach umdrehen ist nicht drin. Ich kann nicht erkennen, ob sich im Gegenverkehr etwas nähert. Also fahre ich etwa 2 Kilometer, bis sich eine gefahrlose Möglichkeit dazu ergibt.

An dem Ameisenhügel angekommen, bin ich echt fasziniert, was so kleine Tiere zusammen alles schaffen können.


Der Hügel hat eine Höhe von geschätzten 1.20 Meter. Wie viele von den Kameraden da gerade unterwegs sind, ist gar nicht zu überblicken. Es müssen Millionen sein. Der ganze Hügel sowie der Boden drumrum lebt. Es wimmelt ohne Ende. Trotzdem geh ich zu dem Hügel hin und mache eine Nahaufnahme.

 

Im Anschluss daran filme ich diesen ganzen Ameisenstaat noch, gebe aber nach kurzer Zeit schnell auf, da sie schon an mir hochkriechen.

Gegen 14:30 Uhr überfahre ich die Landesgrenze zu NRW und treffe dann so gegen 17:00 Uhr wieder zu Hause ein.

Die Reise hat ihr Ende gefunden, der Alltag ist wieder da.

Der Tachostand bei der Ankunft zu Hause:

Resumée der Tour:

 

-   Die Idee, das Ersatzrad unter den Kasten zu bauen, steht noch. Ich hätte einen zusätzlichen, großen Schrank zur Verfügung.

-   Die Essensvorräte, die jetzt hinten in Körben im Schrank an der Stirnwand sind, müssen nach ganz vorn rücken. Und zwar dahin, wo jetzt der Wasserkanister und die Spülschüssel sind. So komm ich besser an die Dinge heran und Geschirr sowie Vorräte befinden sich alle übereinander und griffnah. Ich werde in dem entsprechenden Schrank also zusätzlich Regale einbauen.

-   Die Idee, den unteren Teil der Heckklappe als Tisch umzubauen, hat sich als sehr praktisch erwiesen. Dieser Umbau steht also als nächstes bevor. Zusätzlich werde ich noch etwas dort einbauen- dazu aber später.

-   Die Anordnung der Schränke hat sich ansonsten als sehr gut und praktisch erwiesen. Ich kann viel mehr verstauen als wenn ich alles in Taschen, Kisten oder Tüten mitnehmen würde. Das Schönste daran - es herrscht immer Ordnung. Ich brauche also vor dem Schlafen nicht erst mal alles Mögliche zur Seite räumen um dann Platz für meine Luftmatratze zu haben.

-   Das Gewicht des Ausbaus, geschätzt auf etwas über 200 kg, ist beim Fahren absolut nicht spürbar. Ganz im Gegenteil, die Ape liegt, i.V.m. der Tieferlegung, richtig satt auf der Straße, schaukelt nie auf und erlaubt auch mal eine höhere Kurvengeschwindigkeit. Das genaue Gewicht des Ausbaus werde ich noch ermitteln. Ich werde mit der Ape auf eine Waage fahren.

-   Die Belüftung, meiner 6 eingebauten Belüftungsgitter sowie die serienmäßig nicht luftdichte Heckklappe, sind für den Luftaustausch beim Schlafen absolut ausreichend. Schwitzwasser war morgens nicht feststellbar.

-   Die Isolierung, zusammen mit dem Laminat, hat nicht nur den Vorteil, dass es morgens angenehm kühl war im Kasten obwohl die Sonne drauf brannte; auch des Nachts hält sie die Kälte draußen. Des Weiteren dringen kaum Außengeräusche ins Innere, so dass man wirklich seine Ruhe beim Schlafen hat.

Insgesamt gesehen sehe ich also der großen Tour im August, die bestimmt um die 2000 Kilometer sein wird, recht locker entgegen. Eine Selbstverpflegung ist absolut machbar, das Schlafen ein echter Genuss. Einige kleine Veränderungen werde ich davor zwar noch vornehmen, aber das hält sich im kleinen Rahmen und ist schnell in die Realität umgesetzt.

 

Für Freunde der Statistik:

-         gefahrene Kilometer: 982

-        der höchste Verbrauch bei der Tour: 8,9 L/ 100 km

-        der niedrigste Verbrauch bei der Tour: 4,5 L / 100 km

-         Durchschnittsverbrauch bei der Tour: 6,28 L / 100 km

-         Durchschnittsverbrauch gesamte Laufzeit bisher: 6,68 L / 100 km